Regenwald Wissen

In einem Gürtel rund um den Äquator herrscht feuchtwarmes Klima. Er ist Nährboden für den Regenwald, der hier auf optimale Bedingungen trifft: Temperaturen zwischen 20 - 28 Grad und hohe Niederschläge, die gleichmäßig über das Jahr verteilt sind.

 

Stockwerkbau

Betrachtet man den tropischen Regenwald näher, so ist er in unterschiedliche Stockwerke unterteilt. Es lassen sich fünf Etagen deutlich unterscheiden. Das Dach des Regenwaldes bilden die sogenannten „Überständer“, Bäume von bis zu 60 Metern Höhe. Unter der Wipfelregion der Baumriesen erheben sich die Kronen der mittelhohen Bäume. Darunter befinden sich die Stäucher und die bodennahe Vegetation. Den Abschluß bildet die Bodenschicht aus dem Wurzelwerk der Pflanzen und einer meist sehr dünnen Humusdecke mit den darin siedelnden Kleinlebewesen, Bakterien, Algen und Pilzen.

 

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Überständer

 

 

 

 

Mittlere Baumkronen

 

 

 

 

Sträucher

 

 

Bodennahe Vegetation

Bodenschicht 

    

In jedem dieser Stockwerke hat sich eine eigene, perfekt angepasste Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. In den Kronen der Baumriesen klettern die Affen herum, leben Vögel und Reptilien. Zahllose Insekten gehen hier auf Nahrungssuche.

Die Baumwipfel des Regenwaldes bieten jedoch nicht nur eine immense Artenvielfalt, sie leisten auch einen entscheidenden Beitrag zur Regeneration der Erdatmosphäre. Die Blätter entziehen der Luft mittels Sonnenenergie Kohlendioxid. Mit Hilfe der Photosynthese wandeln sie das für die Atmosphäre schädliche Kohlendioxid in Sauerstoff um.

Im dichten Blätterdach der mittleren Baumkronen leben rund zwei Drittel aller Tier- und Pflanzenarten des tropischen Regenwaldes. Im Regenwald gibt es keine Jahreszeiten, es herrschen keine enorme Hitze oder außergewöhnliche Kälte. Auf einer kleinen Fläche wachsen die unterschiedlichsten Arten, auf wenigen Quadratkilometern finden sich mehr Pflanzenarten als in ganz Europa.

Einige Biologen gehen davon aus, daß 90 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten in tropischen Regenwäldern vorkommen.

Als Sekundärwald wird eine Vegetation bezeichnet, die sich nach der Zerstörung des Primärwaldes durch menschliches Eingreifen wie Brandrodung oder durch Umweltkatastrophen ausbildet. Ein lichter Baumbewuchs und starkes Buschwerk sind hierfür die wesentlichen Merkmale. Es sind zudem deutlich weniger Arten vorhanden als im Primärregenwald

Bis aus einem Sekundärwald wieder ein Primärwald wird, vergehen rund 100 Jahre!